Hundekrankenversicherung

Hundekrankenversicherung sinnvoll oder nicht?

AGILA, Petplan, Uelzener oder auch Allianz – eine Hundekrankenversicherung bieten heute nicht nur spezialisierte Versicherungsunternehmen, sondern auch solche mit einem breiten Produktportfolio an. Eine Hundekrankenversicherung ist keine Pflicht (wie. z.B. die Hundehaftpflicht in vielen Bundesländern), jedoch entscheiden sich relativ viele Hundebesitzer für eine Police. Aber ist eine Krankenversicherung für Hunde überhaupt sinnvoll? Wir werfen einen kurzen Blick auf die typischen Tarife des Versicherers AGILA und untersuchen, von welchen davon der Hundehalter profitieren würde.

Ein paar kurze Anmerkungen vorab: Die Höhe der Prämie hängt, genauso wie bei uns Menschen, vom Einstiegsalter des Tieres ab. Je älter der Vierbeiner beim Abschluss der Versicherung, desto höher die Prämie. Der Versicherer fragt auch nach den Vorerkrankungen des Hundes und erhöht seine Prämie, wenn Krankheiten bekannt sind. Drittens unterscheiden sich die Prämien je nach der Rasse oder zumindest der Größe eines Hundes. Für Hundewelpen sind die Tarife noch relativ günstig!

AGILA Hundekrankenversicherung mit vielen Tarifen

Tierkrankenschutz24“ von AGILA nicht empfehlenswert

AGILA bietet mehrere Tarife an, darunter sowohl kombinierte Kranken- und OP-Versicherungestarife als auch nur reine OP-Versicherungen. Der günstigste Tarif „Tierkrankenschutz24“ kostet zwischen ca. 23 und 37 Euro monatlich, es dürfen alle Hunderassen (natürlich auch Mischlinge) versichert werden. Der Versicherer erstattet lediglich bis zu 500 Euro pro Jahr für Tierarztbesuche inklusive Medikamente, Diagnostik und Unterbringung in der Tierklinik, verspricht jedoch den Betrag um weitere 150 Euro pro leistungsfreies Jahr zu vergrößern.

Bei der durchschnittlichen Beitragszahlung in Höhe von 350 Euro im Jahr lohnt sich dieser Tarif nicht wirklich, zumal sich die Selbstbeteiligung auf 20 Prozent des Rechnungsbetrags beläuft. Bei den Impfungen, Wurmkuren und Zeckenprophylaxe ist der Versicherer bereit, lediglich 50 Euro jährlich zu erstatten, wobei die tatsächlichen Hunde-Kosten für diese Maßnahmen dreimal so hoch sind. Die Leistungsgrenze bei den OPs liegt bei 2.500 Euro inklusive der (unmittelbaren) Nachbehandlung pro Jahr. Im Ernstfall ist dies ebenfalls viel zu wenig.

Weitere Tarife „Tierkrankenschutz“ und „Tierkrankenschutz Exklusiv“

Der bessere Agila Hundekrankenversicherungstarif mit dem Namen „Tierkrankenschutz“ kostet im Schnitt 45 Euro monatlich. Dafür werden nur bis zu 600 Euro Tierarztkosten erstattet plus weitere 250 Euro für jedes beitragsfreie Jahr. In diesem Tarif werden maximal 3.000 Euro pro Jahr an OP-Kosten erstattet, die Selbstbeteiligung beträgt ebenfalls 20 Prozent beim Tierarztbesuch und genauso viel bei einer OP (ab dem 5. Lebensjahr).

Der teuerste Tarif nennt sich „Tierkrankenschutz Exklusiv“ und kostet um die 60 Euro monatlich. Auch in diesem Tarif wird die Obergrenze für die Tierarztkosten festgelegt und zwar sind es 1.100 Euro im Jahr. Für den Vorsorgeschutz inklusive Impfungen und Parasitenprophylaxe leistet der Versicherer höchstens 100 Euro jährlich, was unter den tatsächlichen Kosten für diese Behandlungen liegt. Nur bei der Übernahme von OP-Kosten zeigt sich AGILA großzügig und legt keine Obergrenze fest. Ist der Vierbeiner älter als 5 Jahre, gilt die Selbstbeteiligung von 20 Prozent des Rechnungsbetrags. Positiv sind bei diesem Tarif die freie Tierarztwahl und ein Reiseschutz in Höhe von 50 Prozent der Reisekosten zu vermerken. Der Reiseschutz greift freilich nur, wenn die Reise wegen einer Erkrankung Ihres Vierbeiners nicht angetreten werden konnte.

Summa summarum erscheinen die genannten Tarife angesichts der restriktiv festgelegten Obergrenzen doch ziemlich teuer. Lediglich bei den OP-Kosten, welche die jährliche Prämie ums vielfache übersteigen, scheint es anders zu sein. Im Falle eines Falles, wenn ein Hund schwer erkrankt und eventuell mehrere Eingriffe notwendig werden, erweist sich die Obergrenze von 2.500 bis 3.000 Euro jedoch als zu niedrig angesetzt.

Lohnt sich eine OP-Krankenversicherung?

Die Leistungen im Rahmen des Grundtarifs „OP-Kostenschutz24“ sind ziemlich knapp bemessen. Bei der monatlichen Prämie in Höhe von ca. 15 Euro werden nur bis zu 1.500 Euro OP-Kosten pro Jahr erstattet und das inklusive der Nachbehandlungskosten. Die Selbstbeteiligung liegt bei 20 Prozent, die Behandlung darf nur ein von AGILA zertifizierter Veterinär durchführen.

Die Prämien im Tarif „OP-Kostenschutz“ betragen im Schnitt 20 Euro im Monat. Es werden pro Jahr höchstens 2.500 an OP-Kosten erstattet. Positiv sind hier die freie Tierarztwahl, Auslandskrankenversicherung für 12 Monate und fehlende Selbstbeteiligung zu vermerken. Indes ist die Obergrenze aus unserer Sicht zu knapp bemessen.

Der teuerste Tarif „OP-Kostenschutz Exklusiv“ kostet rund 25 Euro monatlich. Dabei profitiert der Tierhalter – und natürlich sein Vierbeiner – von der fehlenden Obergrenze und freier Tierarztwahl. Auch eine Selbstbeteiligung entfällt, außerdem gewährt dieser Tarif einen weltweiten OP-Schutz und zwar 12 Monate lang.

Die Redaktion von Hunde-Welpen.de empfiehlt daher den Tarif „OP-Kostenschutz Exklusiv“ da dieser am besten auf die Bedürfnisse der Hundebesitzer und ihrer Fellnasen zugeschnitten ist. Am meisten überzeugt der Wegfall der Leistungsobergrenze. Auch die freie Tierarztwahl ist ein klarer Pluspunkt. Mit 25 Euro schlägt die Prämie nicht allzu schwer zu Buche. Wichtig zu wissen ist indes, dass im Rahmen des Tarifs (und aller anderen Hundekrankenversicherungen) nur für die unmittelbare Nachbehandlung nach einer OP geleistet wird. Werden weitere physiotherapeutische Maßnahmen erforderlich, ist der Hundehalter selbst in der Pflicht.

Hinweis: Denken Sie daran, dass bei der Tierkrankenversicherung Sie oft in Vorleistung gehen müssen, denn der Tierarzt stellt Ihnen eine Rechnung aus, die Sie an den Versicherer weiter leiten.

Hundekrankenversicherung Testergebnisse

Ein Hinweis vorab: Krankenversicherungen für Hunde werden selten getestet, daher sind die Kosten heute sicherlich höher als bei den damaligen Hundekrankenversicherung Tests.

Als günstigster Anbieter stellte sich bei der Untersuchung von Finanztest im Jahr 2011 die Axa-Assistance heraus, die einen Tarif ab 234 Euro anbietet. Im Anschluss folgen die Angebote der Allianz und Helvetia mit jeweils mindestens 324 Euro.

In dem Test der Zeitschrift Ökotest (Heft 07/2014) stand der Leistungsumfang der Tierversicherer im Blickpunkt, dabei wurden 52 Tarife von sechs Versicherern bewertet. Als Testsieger profilierte sich mit der AGILA der älteste Anbieter auf dem Markt. Sie führte die Hundekrankenversicherung 1994 ein und erhielt über 20 Jahre später mit ihren Tarifen Tierkrankenschutz und dem Tierkrankenschutz Exkluisiv die Note „sehr gut“. Dahinter liegen die Hundekrankenversicherungen der Helvetia (Basis- und Komforttarif). Der Allianz-Tarif Optimal fällt nach Einschätzung der Ökotest hingegen deutlich ab.

Die Uelzener Versicherung hat erst seit dem 15. Januar 2015 wieder eine volle Hundekrankenversicherung in ihr Angebot aufgenommen. Sie ist die teuerste Versicherung auf dem Markt, bietet dafür aber weitreichende Leistungen an.

Tipps von Stiftung Warentest zur Krankenversicherung für Hunde

Das Verbrauchermagazin hat vor einigen Jahren Tipps für die richtige Krankenversicherung für Hunde veröffentlicht. Wir möchten an dieser Stelle nochmals darauf hinweisen, dass unsere Redaktion nicht alle Punkte so teilt.

  • Für ambulante und stationäre Heilbehandlungen sollte der Versicherer mit mindestens 1.000 Euro aufkommen, auch wenn keine Operation vorgenommen wird.
  • Bei einem vorübergehenden Aufenthalt im Ausland sollte das Tier mindestens ein halbes Jahr lang versichert.
  • Für Vorsorgemaßnahmen, etwa Wurmkuren oder Impfungen, sollen in jedem Fall die Kosten bis 100 Euro übernommen werden.
  • Bei Kastrationen sollte der Versicherer mit wenigstens 50 Euro einspringen

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